Anspruch auf Kostenübernahme für Schüler-PC

In einer wich­ti­gen Ent­schei­dung hat das Sozi­al­ge­richt Cott­bus (SG Cott­bus, Urt. v. 13.10.2016, S 42 AS 1914/13) der Mut­ter einer Gym­na­si­as­tin einen Anspruch auf Über­nah­me der Kos­ten für einen ein­ma­lig anzu­schaf­fen­den inter­net­fä­hi­gen Com­pu­ter im Rah­men eines ein­ma­li­gen, unab­weis­ba­ren Bedarfs nach § 21 Abs. 6 SGB II zuer­kannt. Den Com­pu­ter benö­tig­te die Toch­ter für den Rest der Schul­zeit, um Haus­auf­ga­ben her­un­ter­zu­la­den und die Ergeb­nis­se auf den Schul­ser­ver hoch­la­den. Das Gericht bezog sich dabei auf Ent­schei­dun­gen des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts (BVerfG, Urt. v. 09.02.2010, 1 BvL 1/09)  wonach Job­cen­ter neben der regu­lä­ren Regel­leis­tung im Ein­zel­fall auch für einen unab­weis­ba­ren, lau­fen­den, nicht nur ein­ma­li­gen beson­de­ren Bedarf auf­kom­men müs­sen. Der Bedarf für einen Com­pu­ter war im kon­kre­ten Fall unab­weis­bar, da die­ser nicht aus dem Regel­be­darf gedeckt wer­den kann und die Gym­na­si­as­tin den PC für den Schul­un­ter­richt benö­tigt. Auch deckt die jähr­li­che Pau­scha­le für den Schul­be­darf von 100,00 € die­sen Bedarf nicht ab, da davon nur Bedar­fe für Schul­ran­zen, Schreib­ma­te­ria­li­en Hef­te oder auch Taschen­rech­ner gedeckt werden.

Die Ent­schei­dung des Sozi­al­ge­richts Cott­bus hal­ten wir für inhalt­lich und sys­te­ma­tisch rich­tig. Die Not­wen­dig­keit eines Schü­ler­com­pu­ters ist heu­te, zumin­dest nach der Grund­schu­le, sicher­lich nicht von der Hand zu wei­sen. Aber auch nach der Schul­zeit ist unse­rer Ansicht nach von einem lau­fen­den Bedarf unter dem Gesichts­punkt der Inte­gra­ti­on in den Arbeits­markt sowie der gesell­schaft­li­chen Teil­ha­be auszugehen.