BSG: Keine Alg-II Kürzung bei Krankenhausaufenthalt

Der 14. Senat des Bun­des­so­zi­al­ge­richts ent­schied am 18. Juni 2008 (B 14 AS 22/07 R), dass  die beklag­te ARGE für die Zeit eines sta­tio­nä­ren Kran­ken­haus­auf­ent­hal­tes die Regel­leis­tung im Hin­blick auf die Kran­ken­haus­ver­pfle­gung nicht kür­zen durf­te. Grund­sätz­lich las­se das Sozi­al­ge­setz­buch II eine Redu­zie­rung der Regel­leis­tung auf der Grund­la­ge einer indi­vi­du­el­len Bedarfs­er­mitt­lung nicht zu, denn die Regel­leis­tung zur Siche­rung des Lebens­un­ter­halts habe pau­scha­lie­ren­den Charakter.

Die­se Enschei­dung regelt aller­dings nur die Rechts­la­ge bis zum 31. Dezem­ber 2007. Der Senat brauch­te nicht zu ent­schei­den, ob § 2 Abs 5 Alg II-Ver­ord­nung vom 17. Dezem­ber 2007 (ab 1. Jan­nu­ar 2008), wonach Voll­ver­pfle­gung pau­schal in Höhe von monat­lich 35 Pro­zent der Regel­leis­tung als Ein­kom­men zu berück­sich­ti­gen ist, recht­mä­ßig ist, da der hier strei­ti­ge Kran­ken­haus­auf­ent­halt im Jahr 2006 lag.

Hin­weis: Gegen die Anwen­dung des § 2 Abs 5 Alg II-Ver­ord­nung vom 17. Dezem­ber 2007 bestehen erheb­li­che Beden­ken. Doch auch auf der Grund­la­ge die­ser, hier noch nicht anwend­ba­ren Rege­lung wäre eine Berück­sich­ti­gung der Kran­ken­haus­ver­pfle­gung nicht in der von der ARGE ange­nom­me­nen Höhe zuläs­sig gewe­sen. Es hät­ten viel­mehr die Frei­be­trags­gren­ze in Satz 3 der Vor­schrift und auch sons­ti­ge Absetz­be­trä­ge vom Ein­kom­men (zum Bei­spiel der Pausch­be­trag von 30 Euro) beach­tet wer­den müs­sen.